Historische Entwicklung der Gemeinde Knielingen

786 Früheste urkundliche Erwähnung als "Cnutlinga" im Codex des Klosters Lorsch. Verschiedene Grabungsfunde auf Knielinger Gemarkung verweisen auf eine Besiedlung des Raumes schon in der Bronzezeit.
817 Schenkungsbücher des Klosters Lorsch verzeichnen die letzte Schenkung aus Knielinger Grundbesitz.
1110 Bestätigung Kaiser Heinrichs V. von Besitztümern des Klosters Gottesaue in Knielingen.
1256 Erwähnung eines Dekans in Knielingen.
1283 Markgraf Hermann von Baden verpfändet seine Einkünfte aus Knielingen und Neureut an Peter Schöneck von Straßburg.
1398 Aufteilung von Fischereirechten zwischen Knielingen und Wörth.
1464 Bestätigung der St. Sebastianskaplanei durch den Speyerer Domprobst.
1480 Erbauung einer Kirche im gotischen Stil.
1535 Bei der Teilung der Markgrafschaft fällt der Ort an Baden-Durlach.
1563 Markgraf Karl II. befreit die Knielinger von der Abgabe des Besthauptes (des besten Stück Viehs) beim Todesfall des Bauern.
1581 Tod des verdienten Schultheißen Bernhard Metz.
1637 Erste Erwähnung eines Lehrers.
1688 Im Pfälzischen Erbfolgekrieg brennen französische Truppen den Ort fast vollständig nieder.
1700-02 Wiederherstellung der Kirche nach Plänen des Baumeisters Thomas Lefèvre.
1712 Bau des ersten Schulhauses.
1714 Im Ort leben 570 Einwohner.
1719 Wiederaufbau des Rathauses.
1727 Die Knielinger klagen vergeblich gegen den Markgrafen auf Befreiung vom Zehnten.
1728 Die Gastwirtschaften "Schwanen" und "Krone" erhalten die Schildgerechtigkeit, die 1754 auch der "Adler" erhält.
1770 Das Hochwasser des Rheins verursacht hier große Schäden.
1816 Die etwa 1.200 Einwohner leben vor allem vom Hanf- und Flachsanbau wie von der stark betriebenen Pferdezucht. Der Ortsvorsteher bezeichnet Knielingen als "reichste Gemeinde im Landamtskreis".
1817 Beginn der Rheinregulierung durch Oberstleutnant Johann Gottfried Tulla mit dem "Knielinger Durchstich". Der Widerstand der Bauern dagegen resultiert aus dem Verlust wertvoller Wiesen und Goldgründe, die linksrheinisch werden.
1835 Erwerb der Rheininsel Abtsgründel durch Markgraf Maximilian von Baden und Errichtung des Hofgutes Maxau.
1838 Tausch des Knielinger linksrheinischen Waibelwaldes gegen den rechtsrheinischen Wörther Hörnlesgrund.
1840, 25. Aug. Einweihung der Schiffbrücke über den Rhein. Dort entsteht auch ein Rheinbad, das bis 1939 betrieben wird, und ein Gasthof.
1842 Erteilung der Freihafenrechte für den Rheinhafen Maxau.
Gründung des Gesangvereins "Eintracht".
1845 Bau einer neuen Schule.
1848/49 Starke Auswanderung aus Knielingen.
1849 Während der badischen Revolution ziehen die pfälzischen Freischaren über die Knielinger Schiffbrücke nach Karlsruhe.
1858/60 Abbruch des alten Langhauses der evangelischen Kirche und Neubau im neugotischen Stil durch Baumeister Carl Küntzle.
1862 Eisenbahnanschluß durch die Maxau-Bahn hergestellt. Ausbau des Maxauer Hafens.
1865 Einweihung der neuen Eisenbahn- und Straßenschiffbrücke über den Rhein.
1869 Gründung des Gesangvereins"Frohsinn".
1870 Starke Einquartierungen während des Deutsch-FranzösischenKrieges. Im Ort leben 2.000 Einwohner.
1871 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Ackerbau und Viehzucht bleiben die Lebensgrundlage des Ortes, aber ein Trend zur Industriearbeit läßt sich schon feststellen.
1875 Wie das Rathaus werden zahlreiche alte Häuser abgerissen und im neuen Stil wiedererrichtet.
1884 Bau der Zellulosefabrik von Vogel und Bernheimer in Maxau.
1887 Bau eines weiteren Schulhauses.
1889 Neugründung des 1849 aufgelösten Gesangvereins "Eintracht".
1891 Gründung des Turnvereins, der 1908 eine eigene Halle erhält.
1895 Errichtung der Steinkohlen-Brikettfabrik Maxau, die nur zehn Jahre besteht.
1902 Schließung des Maxauer Hafens nach Eröffnung des Rheinhafens. Unter den etwa 3.200 Einwohnern wächst der Anteil der Arbeiter nur langsam und beträgt bei der Eingemeindung etwa 10 Prozent.
1903 Gründung des Gesangvereins"Liederkranz".
1907 Arbeiter gründen den "Sängerbund".
1912 Ein ehrgeiziger Bebauungsplan sieht u. a. großzügige Parkanlagen vor. Er wird nur zum Teil verwirklicht.
1913 Fertigstellung der Viktor-von-Scheffel-Schule.
1918 Im Ersten Weltkrieg haben 132 Knielinger ihr Leben verloren. Besetzung der Rheinbrücke durch die Franzosen.
1922 Einrichtung einer Notkirche der katholischen Gemeinde im Gasthaus "Zum Hirschen".
1923, März Besetzung durch eine französische Kompanie infolge des Ruhrkonfliktes bis September 1924.
1924 Aus den pferdesportlichen Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Pferde- und Fohlenmarkt seit den 1870er Jahren entsteht der Reit- und Rennverein.
1924-25 Bau der Straßenbahnlinie Karlsruhe - Knielingen.
1933 Bürgermeister Jakob Dörr wird seines Amtes enthoben und durch einen linientreuen Nationalsozialisten ersetzt. Der "Sängerbund" wird verboten und der Arbeiterfußballverein von 1926 mit der "Germania" von 1905 zum "VfB Knielingen" vereinigt.
1935, 1. Apr. Eingemeindung in die Statr Karlsruhe durch Anordnung des "Reichsstatthalters" in Baden Robert Wagner. Knielingen zählt 5.250 Einwohner.